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Kompensation von Treibhausgasemissionen

Durch die Kompensation von Treibhausgasen lassen sich unvermeidbare Emissionen „ausgleichen“.

Überblick

Kurzbeschreibung

Die Idee der Treibhausgaskompensation ist es, unvermeidbare Treibhausgasemissionen durch Klimaschutzprojekte an anderer Stelle auszugleichen. 

Dazu können zum einen Maßnahmen umgesetzt werden, die CO₂ wieder aus der Atmosphäre entfernen – beispielsweise Aufforstungsprojekte oder das technische Herausfiltern und Speichern von CO₂. Zum anderen aber auch Projekte, die den zukünftigen Ausstoß von Emissionen verhindern – beispielsweise indem in ärmeren Ländern Kochmöglichkeiten mit Kohle durch Solarkocher ersetzt werden.2,3,4 

Die durch beide Möglichkeiten eingesparten CO₂ -Emissionen können wiederum mit dem eigenen Treibhausgasausstoß verrechnet und dieser somit kompensiert, also „ausgeglichen“ werden. 

In der Praxis läuft dies meist so ab, dass Sie Zertifikate für eingespartes CO₂ von bestehenden Kompensationsprojekten kaufen. In seltenen Fällen können Sie bei sehr großen Kompensationsmengen auch eigene Projekte mit Kompensationsanbietern entwickeln. 

Die Kompensation Ihrer Emissionen empfiehlt sich immer auf jährlicher Basis durchzuführen, nachdem Sie Ihre Treibhausgasbilanz für das zurückliegende Jahr erstellt haben.

Zielgruppe

  Unternehmen

  Kommunen

   Privatpersonen

Aufwand

Kosten

Dauer

Organisatorischer Aufwand

Mit Dank ermöglicht durch

Wichtiger Hinweis !

Kompensationsprojekte sind oft mit vielen Unsicherheiten verbunden, weshalb die tatsächlich eingesparte Menge CO₂ unklar sein kann.7,8,12,16 Zudem sind natürliche Maßnahmen zur Entfernung von CO₂ aus der Atmosphäre (wie Aufforstungsprojekte) in ihrem Umfang begrenzt und technische Möglichkeiten sind sehr teuer.5,6 Die Kompensation von Treibhausgasen sollte daher immer nur das letzte Mittel der Wahl für wirklich unvermeidbare Emissionen sein. Es gilt der Grundsatz, „erst reduzieren, dann kompensieren“.1

Ihr Vorgehen in Kürze

1. Ausgangssituation feststellen

 

Erstellen Sie eine jährliche Treibhausgasbilanz und bestimmen Sie die Menge der zu kompensierenden Emissionen.

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2. Umsetzung vorbereiten

 

Lernen Sie, wie man gute Kompensationsprojekte anhand von drei Gütekriterien sowie durch Qualitätssiegel erkennt und wie man seriöse Anbieter findet.

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3. Umsetzung

 

Entscheiden Sie sich für einen Anbieter und ein Klimakompensationsprojekt und kaufen Sie CO₂-Zertifikate in gewünschter Menge.

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4. Kommunikation & Evaluation

 

Kommunizieren Sie Ihr Engagement gemäß des Grundsatzes "erst reduzieren, dann kompensieren!" und bleiben Sie über Ihr unterstütztes Kompensationsprojekt informiert.

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Umsetzung

1. Ausgangssituation feststellen

Ziel

Legen Sie die zu kompensierende Menge an Treibhausgasen fest.

Vorgehen

Treibhausgasbilanz erstellen

Wie viele Emissionen Sie kompensieren müssen steht in Ihrer Treibhausgasbilanz. Dies ist eine Auflistung all Ihrer Treibhausgasemissionen, welche Sie einmal im Jahr anfertigen sollten. Am Ende dieser Bilanz steht die Menge an Treibhausgasen, welche Sie tatsächlich ausgestoßen haben. Diese gesamte Summe gilt es, zu kompensieren.1

Hinweis:

Arbeiten Sie unbedingt daran, die Emissionen Ihrer Treibhausgasbilanz durch Klimaschutzmaßnahmen zukünftig zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Dies ist nicht nur für das Klima besser, sondern langfristig für Sie auch oft günstiger.15 Dies liegt daran, dass aufgrund einer immer größeren Nachfrage die Preise für CO₂-Kompensation immer weiter steigen und sich dadurch Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen, die aktuell noch nicht lohnenswert erscheinen, in Zukunft rechnen werden.

Hürden

"Greenwahsing" vermeiden

Um „Greenwashing“-Vorwürfen zu entgehen, müssen Sie zum einen die Vermeidung und Reduktion Ihrer Emissionen vorantreiben.16,17 Nur so zeigen Sie glaubwürdig, dass Sie den Grundsatz „erst reduzieren, dann kompensieren“ befolgen und sich nicht einfach von Ihren Emissionen „freikaufen“1. Des Weiteren ist es entscheidend, all Ihre verbleibenden Emissionen zu kompensieren und nicht nur einen Teilbereich – andernfalls wird Ihre Kompensation schnell als „Marketing Gag“ enttarnt werden.

2. Umsetzung vorbereiten

Ziel

Lernen Sie die Gütekriterien guter Kompensationsprojekte kennen.

Vorgehen

Ein gutes Kompensationsprojekt, das wirklich dem Klima etwas nützt, zeichnet sich durch folgende Kriterien aus:

Durch das Kompensationsprojekt entstehen nur dann zusätzliche Emissionseinsparungen, wenn es ohne Ihre Unterstützung nicht umgesetzt worden wäre.

 

Beispiel

Wenn Sie in einen Photovoltaik-Park investieren, der bereits durch andere Mittel finanziert ist oder profitabel ist und somit auch ohne Ihre Unterstützung realisiert worden wäre, dann trägt Ihre Investition nicht zur zusätzlichen Reduzierung von CO₂ in der Welt bei. Das Projekt hätte auch ohne Ihre Mittel stattgefunden

Es muss sichergestellt werden, dass die Emissionseinsparungen des Projektes langfristig sind und nicht auf absehbare Zeit wieder freigesetzt werden.

 

Beispiel

Wenn Sie die Aufforstung eines Waldes finanziert haben und dieser nach zehn Jahren verbrennt oder abgeholzt wird, dann wird das gesamte gespeicherte CO₂, dass der Atmosphäre entzogen wurde, wieder freigesetzt. Der Effekt der Kompensation ist damit nicht mehr vorhanden.

Um die permanente Emissionseinsparung sicherzustellen, müssen Projekte zudem garantieren, dass die versprochenen CO₂-Emissionseinsparungen auch dann aufrechterhalten werden, wenn die Einnahmen durch den Verkauf von Zertifikaten auslaufen. Zudem muss garantiert sein, dass bereits verkaufte Emissionsminderungen bestehen bleiben, falls eine Finanzierung des Projektes wegfällt. Dieses Risiko können Sie reduzieren, indem Sie sogenannte Ex-Post Zertifikate kaufen. Diese werden erst nach Projektrealisierung für bereits eingespartes CO₂ verkauft. Ex-Ante-Zertifikate werden hingegen vor Projektstart verkauft und beziehen sich auf CO₂, welches erst in Zukunft eingespart werden soll. Wenn etwas mit dem Projekt schiefgeht, besteht die Gefahr, dass Sie für CO₂-Einsparungen zahlen, welches am Ende gar nicht eingespart wird. Daher empfehlen wir ausdrücklich Ex-Post Zertifikate.

Unterstützen Sie Kompensationsprojekte im Ausland, so kann es passieren, dass sowohl Sie als auch der ausländische Staat sich die eingesparten Emissionen anrechnen. In diesem Fall werden eingesparte Emissionen fälschlicherweise doppelt gezählt. Um dies zu vermeiden, sollten Sie lediglich folgende Projekte (bzw. Zertifikate) unterstützen:

  • NDC-kreditierte Zertifikate, die unter den Regeln des sogenannten Corresponding Adjustments (einer Kontrollbehörde der Vereinten Nationen (VN)) reguliert werden.
  • Mit dem „Gold-Standard“ zertifizierte Projekte, bei denen zusätzlich ein Corresponding Adjustment zur Sicherstellung der Regulierung unter der VN-Kontrollbehörde vorliegt oder der Anbieter ein „Letter of Assurance and Authorisation“ mit dem Land, in dem das Projekt durchgeführt wird, vorlegen kann.
  • Bei Zertifikaten, die vor 2020 erstellt wurden, eignet sich auch die Kombination „Gold-Standard“ und CDM-zertifizierte CER-Zertifikate. Dies sind „Certified Emission Reductions“ (CERs), die im Rahmen des Clean Development Mechanism (CDM) des Kyoto-Protokolls vor 2020 ausgegeben wurden und teilweise noch auf dem Markt erhältlich sind.

Neben diesen drei unerlässlichen Kriterien zeichnen sich gute Kompensationsprojekte zudem durch Folgendes aus:

Durchdachte Projekte sparen nicht nur CO₂ ein, sondern berücksichtigen weitere Kriterien der Nachhaltigkeit. Beispielsweise indem diese die lokale Biodiversität fördern oder einen Mehrwert für die Menschen vor Ort schaffen.

 

Folgende Qualitätssiegel zertifizieren die weitere Nachhaltigkeit von Projekten:

Gold Standard for the Global Goals

Der Gold Standard for the Global Goals („GS4GG“) zertifiziert neben CO₂-Reduktionen, die positiven (Zusatz-) Effekte eines Klimaschutzprojektes auf die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs).

Climate Community & Biodiversity Standards (CCBS)

Der Climate, Community & Biodiversity Standard (CCBS) konzentriert sich auf Landmanagementprojekte und stellt sicher, dass Klimaschutzprojekte sowohl ökologische als auch soziale Vorteile bieten.

Sustainable Development Verified Impact Standard

Der SD VISta zertifiziert die sozialen und ökologischen Vorteile von Projekten und stellt sicher, dass diese zur Erreichung der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) der Vereinten Nationen beitragen.

Social Carbon

Der Social Carbon Standard fokussiert sich auf naturbasierte Projekte und bewertet, ob Klimaschutzprojekte neben Kohlenstoffreduktionen auch soziale, ökologische und wirtschaftliche Vorteile für lokale Gemeinschaften bieten.

Plan Vivo Standard

Der Plan Vivo Standard konzentriert sich v.a. auf Aufforstungsprojekte und stellt sicher, dass diese neben CO₂-Reduktionen auch soziale und ökologische Vorteile für ländliche Gemeinschaften bieten.

Der Projektanbieter muss die Berechnung des eingesparten CO₂ schlüssig und transparent vorlegen können. Insbesondere muss das sogenannte „Leakage“ in der Berechnung berücksichtigt werden. Dies bedeutet, dass Emissionen berücksichtigt werden müssen, welche sich durch das umgesetzte Kompensationsprojekt an anderer Stelle erhöht haben können.

Beispiel

Aufforstungsprojekte können die Weideflächen von lokalen Bauern reduzieren, wodurch an anderer Stelle Wälder gerodet werden.

Damit Sie nun bei der Auswahl Ihres Kompensationsprojektes die oben genannten Kriterien überprüfen können, empfehlen wir, auf Zertifizierungen zu achten und die Einhaltung der Kriterien nochmals direkt beim Anbieter zu erfragen:

1. Zertifizierungen

Das Projekt muss auf jeden Fall mit einem der folgenden internationalen Qualitätsstandard-Siegeln zertifiziert sein. Da die einzelnen Siegel für sich genommen jedoch Mängel aufweisen, empfehlen wir mindestens folgende Kombinationen an Zertifizierungen18,19:

Möglichkeit 1

Goldstandard Zertifizierung in Kombination mit Überprüfung der Doppelzählungsproblematik.(Nachfrage beim Anbieter: Fordern des Vorhandenseins eines Corresponding Adjustments (oder letter of assurance and authorisation).

Möglichkeit 2

VCS-Siegel in Kombination mit SC-, SD VISta oder CCB Siegel und in Kombination mit Überprüfung der Doppelzählungsproblematik  (Vorhandensein eines Corresponding Adjustments [oder letter of assurance and authorisation])

Möglichkeit 3

Zusätzlich möglich bei Projekten vor 2020: CDM Zertifizierung in Kombination mit Goldstandard Zertifizierung

2. Prüfen der Gütekriterien beim Anbieter

Keines der vorhandenen Siegel kann die vollständige Erfüllung der Kriterien eines guten Kompensationsprojektes gewährleisten. Deshalb sollten Sie die Einhaltung dieser bei den Anbietern selbst erfragen. Dazu können Sie gerne unsere E-Mail-Vorlage verwenden:

Betreff: Anfrage zur Kompensation von Treibhausgasen

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten gerne X Tonnen Treibhausgase kompensieren und suchen dafür einen passenden Anbieter sowie geeignete Projekte.

Bitte senden Sie uns ein Angebot sowie Informationen dazu, wie Sie die folgenden Kriterien bei Ihren Klimaschutzprojekten – bzw. bei der Maßnahme, die Sie uns empfehlen – berücksichtigen:

1. Qualitätskriterien:

  • Wie gewährleisten Sie das Kriterium der Zusätzlichkeit bei den empfohlenen Projekten?
  • Wie gewährleisten Sie das Kriterium der Permanenz bei den empfohlenen Projekten?
  • Wie verhindern Sie Doppelzählungen in den empfohlenen Projekten?
  • Sind Ihre Zertifikate unter den Regeln des Corresponding Adjustments reguliert?
  • Inwieweit sind Ihre Projekte gegenüber potenziellen Finanzierungsabbrüchen vulnerabel bzw. resilient?
  • Bieten Sie Ex-Ante-Zertifikate an? Falls ja, bevorzugen wir diese.
  •  

2. Qualitätssiegel und Standards:

  • Welche Qualitätssiegel und Standards besitzen Sie und Ihre spezifischen Projekte? Bitte listen Sie die vorhandenen Zertifizierungen zu den jeweiligen Projekten auf.

3. Nachhaltigkeit, Soziales und Transformation:

In wieweit sind Ihrer Projekte Nachhaltig, Sozial und Transformativ?

  • Nachhaltigkeit: Berücksichtigen Sie neben der CO₂-Kompensation auch andere Umweltfaktoren bei ihren Projekten?
  • Soziales: Setzen Sie sich vor Ort für die Interessen der lokalen Bevölkerung ein und schützen diese?
  • Transformation: Wie berücksichtigen Sie die Projektumwelt und wie vereinbar sind Ihre Projekte mit den Entwicklungszielen des Gastlandes

4. Projektwahl:

Können wir spezifische Projekte zur Finanzierung auswählen oder können wir nur in Ihr gesamtes Projektportfolio investieren?

  • Falls spezifische Projekte auswählbar sind, würden wir uns über eine Auswahl von zwei bis drei Projekten freuen, die alle oben genannten Kriterien erfüllen?
  • Falls wir nur in Ihr gesamtes Projektportfolio investieren können, bitten wir um eine Liste aller Projekte. Zudem interessiert uns, ob es Projekte gibt, die nicht nach den Kriterien des Goldstandards zertifiziert sind oder bei denen Sie eines der vier Kriterien (Zusätzlichkeit, Permanenz, Vulnerabilität, Keine Doppelzählung) als gefährdet sehen.

5. Berechnungsgrundlage:

Könnten Sie uns nachvollziehbar Ihre Berechnungsgrundlage zur Ermittlung der verhinderten CO₂-Zertifikate offenlegen und erklären?

  • Wie berücksichtigen Sie das Problem des Leakage bei ihren Berechnungen (Verlagerung von CO₂-Emissionen an andere Stellen)?

6. Verwendung der Mittel:

Haben Sie projektbezogene Dokumente, die die Mittelverwendung transparent darstellen?

  • Wie viel Prozent der Zahlungen fließt in die Projekte und welche Verwaltungs- und Marketingkosten entstehen?

7. Validierung, Monitoring und Verifizierung:

  • Wie praktizieren Sie Validierung (Überprüfung des Projektplans durch ein zugelassenes Gutachterbüro), Monitoring (Erfassung der tatsächlich eingesparten CO₂-Tonnen) und Verifizierung (Bestätigung, dass die Maßnahmen der Validierung und des Monitorings korrekt durchgeführt wurden) bei Ihren Projekten?

8. Kosten:

  • Wie hoch ist der Preis für ein Zertifikat über eine Tonne eingespartes CO₂?

Wir freuen uns auf eine kurze und nachvollziehbare Stellungnahme zu den genannten Fragen.

Gerne können Sie uns auch zusätzliche Informationen sowie ein konkretes Angebot zusenden.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Name

Hilfreiches

Qualitätscheck der CCQI

Die Bewertung der Qualitätssiegel kann sehr zeitaufwändig und mühsam sein. Wenn Sie die einzelnen Siegel-Kombinationen und Projekte nicht selbst bewerten möchten, empfehlen wir den CCQI-Qualitätscheck.18

  • Dies ist ein frei zugängliches Online-Tool, bei welchem Sie die Daten Ihres ausgewählten Klimaschutzprogrammes eingeben und eine Bewertung auf einer 5-Punkte-Skala erhalten.
  • Das Tool der CCQI bewertet Programme anhand von sieben Kriterien wie Emissionsreduktionen, Doppelzählung, und Umwelt- sowie Sozialauswirkungen. Derzeit sind Projekte wie Naturwaldschutz, effiziente Kochöfen und Deponiegas nutzbar.
  • Wichtig: Vertrauen Sie nicht blind auf den Score, da auch dieses Bewertungstool nicht perfekt ist. Es eignet sich jedoch gut, um eine Einschätzung zu erhalten und v. a. um Projekte zu vergleichen.

3. Umsetzung

Ziel

Auswahl eines Anbieters und Kauf von CO₂-Zertifikaten zur Kompensation Ihrer Emissionen.

Vorgehen

Den eigentlichen Prozess der Kompensation führen Sie dadurch aus, dass Sie von einem Kompensationsanbieter CO₂-Zertifikate zur Kompensation Ihrer Emissionen in gewünschter Höhe kaufen. Ein Zertifikat steht dabei für die Einsparung einer Tonne CO₂. Dazu müssen Sie sich nun für einen passenden Anbieter entscheiden. Überprüfen Sie die möglichen Anbieter auf die in Schritt 2 dargelegten Gütekriterien guter Kompensationsprojekte – gerne auch mit unserer Mail-Vorlage. Die untenstehende Übersicht möglicher Kompensationsanbieter kann Ihnen hierbei als Hilfestellung dienen.

Hinweis:

Wichtig ist es dabei, stets auch zu überprüfen, ob Sie bei den jeweiligen Anbietern Zertifikate von einem konkreten Projekt kaufen können, oder Ihr Geld automatisch in alle Projekte des Anbieters fließt. Bei letzterem Fall müssen Sie unbedingt alle Projekte auf die benötigten Gütekriterien überprüfen. Vermeiden Sie Anbieter, bei denen ein Teil des Geldes in weniger hochwertige Projekte ohne Zertifizierung fließt.

EcoComp Demo GmbH GreenBalance Muster AG KlimaDemo GreenBalance Muster AG KlimaDemo GreenBalance Muster AG KlimaDemo
Siegel Siegel Siegel Siegel Siegel Siegel Siegel
Gold Standard; Clean Developement Mechanism Gold Standard, Plan Vivo; Clean Developement Mechanism Gold Standard; Climate Community & Biodiversity Standard; Verified Carbon Standard Gold Standard, Plan Vivo; Clean Developement Mechanism Gold Standard; Climate Community & Biodiversity Standard; Verified Carbon Standard Gold Standard, Plan Vivo; Clean Developement Mechanism Gold Standard; Climate Community & Biodiversity Standard; Verified Carbon Standard
Preis Preis Preis Preis Preis Preis Preis
ca. 23 €/Tonne ca. 22-26 €/Tonne ca. 27 €/Tonne ca. 22-26 €/Tonne ca. 27 €/Tonne ca. 22-26 €/Tonne ca. 27 €/Tonne
Verwaltungsbeitrag Verwaltungsbeitrag Verwaltungsbeitrag Verwaltungsbeitrag Verwaltungsbeitrag Verwaltungsbeitrag Verwaltungsbeitrag
9 % 14 % bis zu 20 % 14 % bis zu 20 % 14 % bis zu 20 %
Projekte Projekte Projekte Projekte Projekte Projekte Projekte
Es werden mehr als 20 verschiedene Projekte angeboten, wobei die einzelnen Projekte nicht spezifisch zur Kompensation ausgewählt werden können. Der Schwerpunkt liegt auf Projekten in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Umweltbildung. Es werden weltweit etwa 200 verschiedene Projekte angeboten. Diese decken eine breite Palette an Bereichen ab, darunter Abfallmanagement und Kompostierung, erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Landnutzung und Wald sowie Wasserreinigung und -einsparung.

Es ist jedoch nicht möglich, spezifische Projekte für die Kompensation auszuwählen.
Es werden ausschließlich Wald- und Senkenprojekte in 3 Ländern angeboten: Deutschland, Uganda und Nicaragua.

Es ist jedoch nicht möglich, spezifische Projekte für die Kompensation auszuwählen.

Hinweis: Wir raten von Aufforstungsprojekten in Deutschland ab.
Es werden weltweit etwa 200 verschiedene Projekte angeboten. Diese decken eine breite Palette an Bereichen ab, darunter Abfallmanagement und Kompostierung, erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Landnutzung und Wald sowie Wasserreinigung und -einsparung.

Es ist jedoch nicht möglich, spezifische Projekte für die Kompensation auszuwählen.
Es werden ausschließlich Wald- und Senkenprojekte in 3 Ländern angeboten: Deutschland, Uganda und Nicaragua.

Es ist jedoch nicht möglich, spezifische Projekte für die Kompensation auszuwählen.

Hinweis: Wir raten von Aufforstungsprojekten in Deutschland ab.
Es werden weltweit etwa 200 verschiedene Projekte angeboten. Diese decken eine breite Palette an Bereichen ab, darunter Abfallmanagement und Kompostierung, erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Landnutzung und Wald sowie Wasserreinigung und -einsparung.

Es ist jedoch nicht möglich, spezifische Projekte für die Kompensation auszuwählen.
Es werden ausschließlich Wald- und Senkenprojekte in 3 Ländern angeboten: Deutschland, Uganda und Nicaragua.

Es ist jedoch nicht möglich, spezifische Projekte für die Kompensation auszuwählen.

Hinweis: Wir raten von Aufforstungsprojekten in Deutschland ab.
Entwicklung eigener Projekte Entwicklung eigener Projekte Entwicklung eigener Projekte Entwicklung eigener Projekte Entwicklung eigener Projekte Entwicklung eigener Projekte Entwicklung eigener Projekte
Gemeinnützig Gemeinnützig Gemeinnützig Gemeinnützig Gemeinnützig Gemeinnützig Gemeinnützig

Hürden

Seien Sie kritisch mit Aufforstungsprojekten7,8

1. Aufforstungsprojekte müssen möglichst nahe am Äquator realisiert werden!9

Das Pflanzen von Bäumen wirkt sich in zweierlei Arten auf das Klima aus. Zum einen speichern diese beim Wachstum CO₂ aus der Atmosphäre, was gut für das Klima ist. Auf der anderen Seite sind Wälder dunkler als die davor bestehenden Flächen. Wie bei einem hellen und dunklen T-Shirt wandeln dunklere Oberflächen jedoch mehr Sonnenstrahlen in Wärmestrahlung um, wodurch sich das Klima erwärmt. Damit der kühlende Effekt überwiegt, ist es daher entscheidend, dass die Bäume möglichst viel CO₂ aufnehmen. Dazu müssen Sie fast ganzjährig wachsen, was insbesondere in Nähe des Äquators der Fall ist.9,10

2. Betrachten Sie die Permanenz sehr genau!

Wälder speichern CO₂. Wird das Holz jedoch wieder verbrannt, gelangt das gespeicherte CO₂ zurück in die Erdatmosphäre und Ihre Emissionen sind nicht mehr kompensiert.11
Daher sehen Zertifizierungen für Wälder oft vor, diese gegen Naturkatastrophen oder Abholzung zu schützen. Diese Schutzmaßnahmen sind jedoch oft weniger effektiv als angenommen, weshalb häufig trotz Qualitätsstandards mehr CO₂-Vermeidung angenommen wird, als tatsächlich stattfindet.7,8 Zudem ist der langfristige Schutz von Wäldern über mehr als 30 Jahre hinweg sehr schwierig sicherzustellen.

Betrachten Sie insbesondere auch "Carbon Capture and Storage (CCS)" Projekte

CO₂ lässt sich technisch aus der Atmosphäre „herausfiltern“ und beispielsweise in tiefen Gesteinsschichten speichern.13 Dies ist zwar vergleichsweise teuer, jedoch können die Gütekriterien guter Kompensationsprojekte dadurch deutlich zuverlässiger eingehalten und sichergestellt werden als bei anderen Projekten.

Projektstandort

Die Wahl des richtigen Standorts für Ihre Kompensationsprojekte ist immer eine Abwägung. Auf der einen Seite ist es schwieriger, Projekte außerhalb der EU zu überwachen und die Einhaltung der Qualitätsstandards zu garantieren. Auf der anderen Seite bieten diese oft eine höhere Effizienz, da Emissionsminderungen oft günstiger sind als innerhalb der EU. Somit können Sie mit der gleichen Summe Geld außerhalb der EU oft mehr Treibhausgase kompensieren.

Auswahlprozess

Der Markt an Kompensationsprojekten und Regularien/ Zertifikaten befindet sich in einem stetigen Wandel. Deshalb empfehlen wir Ihnen dringend, sich vor jeder Kompensation aufs Neue über aktuelle Projekte zu informieren.

Meinung der Redaktion

Bei den meisten Kompensationsprojekten gibt es kritische Punkte.12,16,17 Was in der Theorie vernünftig klingt, stellt sich in der Praxis oft als sehr schwierig heraus – beispielsweise der Schutz von Wäldern über sehr lange Zeiträume.7,8 Die beste Möglichkeit, CO₂-Kompensation wirklich effektiv umzusetzen, besteht in der Förderung von „Carbon Capture and Storage Technologien (CCS)“. Dazu wird CO₂ aus der Atmosphäre „gefiltert“ und sicher z. B. in Gesteinsschichten gespeichert.13 Deren Einsatz ist zwar sehr teuer, jedoch zeigt er die wahren Kosten der CO₂-Kompensation bei Einhaltung aller erforderlichen Gütekriterien. Im Vergleich dazu werden Sie schnell feststellen, dass die meisten Maßnahmen zur Reduktion Ihrer Emissionen deutlich günstiger sind.

Hilfreiches

Sie benötigen Hilfe bei der Auswahl Ihres Kompensationsprojektes? Gerne können wir Ihnen dabei behilflich sein. Kontaktieren Sie uns.

4. Kommunikation & Evaluation

Ziel

Kommunizieren Sie Ihr Engagement transparent und im Hinblick auf die Herausforderungen von Kompensationsprojekten selbstkritisch. Nur so können Sie „Greenwashing“-Vorwürfe vermeiden.

Vorgehen

Aufgrund der zahlreichen Herausforderungen von Kompensationsprojekten müssen Sie über Ihr Engagement sehr transparent, offen und selbstkritisch berichten. Ihr oberstes Ziel ist es, hervorzuheben, dass Sie den Grundsatz „erst reduzieren, dann kompensieren“ verstanden haben.1 Kommunizieren Sie also immer, mit welchen Maßnahmen Sie die Vermeidung bzw. Reduktion Ihrer Emissionen vorantreiben. Machen Sie klar, dass die Klimakompensation lediglich Ihre Strategie für aktuell noch unvermeidbare Emissionen ist.

Mit Bezug auf Ihr konkretes Projekt zur Kompensation sollten Sie folgende Punkte kommunizieren:

  • Welche und wie viele Emissionen haben Sie kompensiert? Warum fallen diese Emissionen noch in Ihrem Unternehmen an und warum können diese aktuell noch nicht reduziert oder vermieden werden? Was ist Ihre Strategie, um diese in Zukunft zu vermeiden?
  • In welches Kompensationsprojekt haben Sie investiert? Wie wird das Projekt vor Ort umgesetzt und wie werden dadurch Emissionen eingespart?
  • Auf welche Qualitätsstandards haben Sie bei der Auswahl des Projektes geachtet; wie wird sichergestellt, dass diese auch eingehalten werden?

Neben diesen Punkten guter öffentlicher Kommunikation sollten Sie zudem selbst ein Auge auf Ihr Kompensationsprojekt haben, um bei auftretenden Schwierigkeiten reagieren zu können. Erfragen Sie dazu einmal im Jahr bei Ihrem Kompensationsanbieter den Status des Projektes und fordern Sie ein Update an. Nur so können Sie unangenehme Überraschungen vermeiden.

Danksagung

Damit wir Ihnen unsere Arbeit kostenfrei zur Verfügung stellen können, sind wir auf finanzielle Unterstützung durch unsere KooperationspartnerInnen angewiesen. Diese haben jedoch keinen Einfluss auf den Inhalt unserer Arbeit. An dieser Stelle möchten wir uns deshalb recht herzlich bei unserem Kooperationspartner „XXXXXX“ bedanken, welcher uns die Erstellung dieses Beitrags ermöglicht hat.

 

 

 

 

Hier stehen Informationen zu unserem Hauptsponsor

 

 

 

 

Quellen

  1. Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Kompensation von Treibhausgasemissionen durch Unternehmen: Geeignete Nutzung und Durchführung. Geeignete Nutzung und praktische Durchführung. Broschüre. Stuttgart: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft; September 2022. 36 p. Available from: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/publikation/did/kompensation-von-treibhausgasemissionen-durch-unternehmen-geeignete-nutzung-und-durchfuehrung
  2. Minx, J. C., Lamb, W. F., Callaghan, M. W., Fuss, S., Hilaire, J., Creutzig, F., Amann, T., Beringer, T., de Oliveira Garcia, W., & Hartmann, J. (2018). Negative emissions—Part 1: Research landscape and synthesis. Environmental Research Letters, 13(6), 063001. https://doi.org/10.1088/1748-9326/aabf9b
  3. Busch, J. et al. Potential for low-cost carbon dioxide removal through tropical reforestation. Nature Climate Change 9, 463–466 (2019).
  4. Budinis, S., Krevor, S., Dowell, N. mac, Brandon, N. & Hawkes, A. An assessment of CCS costs, barriers and potential. Energy Strategy Reviews 22, 61–81 (2018).
  5. Dooley, K., Harrould‐Kolieb, E. & Talberg, A. Carbon‐dioxide Removal and Biodiversity: A Threat Identification Framework. Global Policy 12, 34–44 (2021).
  6. IPCC, 2021: Climate Change 2021: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [Masson-Delmotte, V., P. Zhai, A. Pirani, S.L. Connors, C. Péan, S. Berger, N. Caud, Y. Chen, L. Goldfarb, M.I. Gomis, M. Huang, K. Leitzell, E. Lonnoy, J.B.R. Matthews, T.K. Maycock, T. Waterfield, O. Yelekçi, R. Yu, and B. Zhou (eds.)]. Cambridge University Press
  7. West TAP, Wunder S, Sills EO, Börner J, Rifai SW, Neidermeier AN, Kontoleon A. Action needed to make carbon offsets from tropical forest conservation work for climate change mitigation. Conserv Biol. 2022.
  8. West TAP, Börner J, Sills EO, Kontoleon A. Overstated carbon emission reductions from voluntary REDD+ projects in the Brazilian Amazon. Proc Natl Acad Sci U S A. 2020;117(38):24188-24195. Available from: https://doi.org/10.1073/pnas.2004334117.
  9. Global Forest Resources Assessment 2020. Global Forest Resources Assessment 2020 (FAO, 2020). doi:10.4060/ca8753en.
  10. IPCC, 2019: Climate Change and Land: an IPCC special report on climate change, desertification, land degradation, sustainable land management, food security, and greenhouse gas fluxes in terrestrial ecosystems[P.R. Shukla, J. Skea, E. Calvo Buendia, V. Masson-Delmotte, H.- O. Pörtner, D. C. Roberts, P. Zhai, R. Slade, S. Connors, R. van Diemen, M. Ferrat, E. Haughey, S. Luz, S. Neogi, M. Pathak, J. Petzold, J. Portugal Pereira, P. Vyas, E. Huntley, K. Kissick, M. Belkacemi, J. Malley, (eds.)]
  11. Osuri, A. M., Kasinathan, S., Siddhartha, M. K., Mudappa, D. & Raman, T. R. S. Effects of restoration on tree communities and carbon storage in rainforest fragments of the Western Ghats, India. Ecosphere 10, (2019).
  12. Hyams K, Fawcett T. The ethics of carbon offsetting. Wiley Interdiscip Rev Clim Change. 2013;4:91-98. Available from: https://consensus.app/papers/ethics-carbon-offsetting-hyams/3e954ac3f95f5f20ae4bb2c5d9ebc1aa/?utm_source=chatgpt
  13. Pogge von Strandmann, P. A. E. et al. Rapid CO2 mineralisation into calcite at the CarbFix storage site quantified using calcium isotopes. Nature Communications 10, 1983 (2019).
  14. Beuttler, C., Charles, L. & Wurzbacher, J. The Role of Direct Air Capture in Mitigation of Anthropogenic Greenhouse Gas Emissions. Frontiers in Climate 1, 10 (2019).
  15. Negative Emissions Technologies and Reliable Sequestration. (National Academies Press, 2019). doi:10.17226/25259.
  16. Boyd PW, Bach L, Holden R, Turney C. Carbon offsets aren’t helping the planet — four ways to fix them. Nature. 2023;620:947-949. doi:10.1038/d41586-023-02649-8
  17. Miltenberger, O., Jospe, C., & Pittman, J. (2021). The good is never perfect: Why the current flaws of voluntary carbon markets are services, not barriers to successful climate change action. Frontiers in Climate. https://doi.org/10.3389/fclim.2021.686516
  18. Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima. Infosheet: Qualitätsstandards von Ausgleichsprojekten. August 2022. Available from: https://allianz-entwicklung-klima.de/wp-content/uploads/2022/08/2208_Qualitaetsstandards-1.pdf
  19. Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima. Infoblatt zum Standardkatalog der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima. 2021. Available from: https://allianz-entwicklung-klima.de/wp-content/uploads/2021/03/Infoblatt-zum-Standardkatalog-der-Allianz-fuer-Entwicklung-und-Klima-3.pdf
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Rechtlicher Hinweis

Bitte beachten Sie, dass es sich bei den Ihnen zur Verfügung gestellten Informationen um allgemeine Informationen handelt. Diese ersetzen keine individuelle Beratung!

 

Da die Durchführung und Umsetzung von Maßnahmen immer von den individuellen Umstän­den abhängen sowie wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen von Fall zu Fall variie­ren, garantieren wir nicht dafür, dass die von uns dargelegten Informationen auch tatsächlich vor Ort genauso umgesetzt werden können. Wir können außerdem nicht garantieren, dass die Aussagen, die wir treffen auch in Zukunft gelten, da sich rechtliche, politische, wirtschaftliche und technologische Umstände ändern.