
Kompensation von Treibhausgasemissionen
Hier steht eine kurze Beschreibung, warum dieses Themenfeld ein gesellschaftliches Problem darstellt
und was das insgesamte Ziel der Lösungsmaßnahmen in diesem Bereich ist.
Überblick
Kurzbeschreibung
Die Idee der Treibhausgaskompensation ist es, unvermeidbare Treibhausgasemissionen durch Klimaschutzprojekte an anderer Stelle auszugleichen. Dazu können zum einen Maßnahmen umgesetzt werden, die CO₂ wieder aus der Atmosphäre entfernen – beispielsweise Aufforstungsprojekte oder das technische Herausfiltern und Speichern von CO₂. Zum anderen aber auch Projekte, die den zukünftigen Ausstoß von Emissionen verhindern – beispielsweise indem in ärmeren Ländern Kochmöglichkeiten mit Kohle durch Solarkocher ersetzt werden.2,3,4 Die durch beide Möglichkeiten eingesparten Emissionen können wiederum mit dem eigenen Treibhausgasausstoß verrechnet und dieser somit kompensiert, also „ausgeglichen“ werden. In der Praxis läuft dies meist so ab, dass Sie Zertifikate für eingespartes CO₂ von bestehenden Kompensationsprojekten kaufen. In seltenen Fällen – bei sehr großen Mengen zu kompensierender Emissionen – können Sie auch eigene Projekte mit Kompensationsanbietern entwickeln. Die Kompensation Ihrer Emissionen empfiehlt sich immer auf jährlicher Basis durchzuführen, nachdem Sie Ihre Treibhausgasbilanz für das zurückliegende Jahr erstellt haben.
Zielgruppe
Unternehmen
Kommunen
Privatpersonen
Aufwand
Aufwand
Dauer
Organisatorischer Aufwand
Wichtiger Hinweis !
Kompensationsprojekte sind oft mit vielen Unsicherheiten verbunden, weshalb die tatsächlich eingesparte Menge CO₂ unklar sein kann.7,8,12,16 Zudem sind natürliche Maßnahmen zur Entfernung von CO₂ aus der Atmosphäre (wie Aufforstungsprojekte) in ihrem Umfang begrenzt und technische Möglichkeiten sind sehr teuer.5,6 Die Kompensation von Treibhausgasen sollte daher immer erst das letzte Mittel der Wahl für wirklich unvermeidbare Emissionen sein. Es gilt der Grundsatz, „erst reduzieren, dann kompensieren“.1
Ihr Vorgehen in Kürze
- Entnehmen Sie die Menge zu kompensierender Emissionen Ihrer aktuellen Treibhausgasbilanz.
- Entscheiden Sie sich, ob Sie a) Zertifikate aus einem bestehenden Klimaschutzprojekt kaufen möchten (Regelfall; diese Anleitung) oder b) ein eigenes Projekt mit einem Kompensationsanbieter planen möchten | Entscheidungshilfe
- Wählen Sie einen Klimakompensationsanbieter und ein Klimaschutzprojekt, welches Sie unterstützen möchten | Auswahlhilfe
- Kaufen Sie entsprechend der zu kompensierenden Menge an Treibhausgasen CO₂-Zertifikate von Ihrem ausgewählten Projekt.
- Kommunizieren Sie Ihr Engagement getreu des Grundsatzes „erst reduzieren, dann kompensieren!“
Umsetzung
1. Ausgangssituation feststellen
Ziel
Legen Sie die zu kompensierende Menge an Treibhausgasen fest.
Vorgehen
Wie viele Emissionen Sie kompensieren müssen steht in Ihrer Treibhausgasbilanz. Dies ist eine Auflistung all Ihrer Treibhausgasemissionen, welche Sie einmal im Jahr anfertigen sollten. Haben Sie noch keine solche Bilanz, so erfahren Sie hier, wie Sie diese erstellen können. Am Ende dieser Bilanz steht die Menge an Treibhausgasen, welche Sie tatsächlich ausgestoßen haben. Diese gesamte Summe gilt es, zu kompensieren.1
Arbeiten Sie unbedingt daran, die Emissionen Ihrer Treibhausgasbilanz durch Klimaschutzmaßnahmen zukünftig zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Dies ist nicht nur für das Klima besser, sondern langfristig für Sie auch oft günstiger.15 Dies liegt daran, dass aufgrund einer immer größeren Nachfrage die Preise für CO₂-Kompensation immer weiter steigen und sich dadurch Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen, die aktuell noch nicht lohnenswert erscheinen, in Zukunft rechnen werden. Wie Sie eine Klimaschutzstrategie zur Reduzierung Ihrer Emissionen entwickeln, erfahren Sie hier.
Hürden
„Greenwashing“-Vermeiden
Um „Greenwashing“-Vorwürfen zu entgehen, müssen Sie zum einen die Vermeidung und Reduktion Ihrer Emissionen vorantreiben.16,17 Nur so zeigen Sie glaubwürdig, dass Sie den Grundsatz „erst reduzieren, dann kompensieren“ befolgen und sich nicht einfach von Ihren Emissionen „freikaufen“1. Des Weiteren ist es entscheidend, all Ihre verbleibenden Emissionen zu kompensieren und nicht nur einen Teilbereich – andernfalls wird Ihre Kompensation schnell als „Marketing Gag“ enttarnt werden.
Hilfreiches
Dateiname
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Dienstleister
Wie erstellt man eine Klimabilanz?
2. Umsetzung vorbereiten
Ziel
Lernen Sie die Gütekriterien guter Kompensationsprojekte kennen.
Vorgehen
Ein gutes Kompensationsprojekt, das wirklich dem Klima etwas nützt, zeichnet sich durch folgende Kriterien aus:
1. Zusätzlichkeit1
Durch das Kompensationsprojekt entstehen nur dann zusätzliche Emissionseinsparungen, wenn es ohne Ihre Unterstützung nicht umgesetzt worden wäre.
Beispiel
Wenn Sie in einen Photovoltaik-Park investieren, der bereits durch andere Mittel finanziert ist oder profitabel ist und somit auch ohne Ihre Unterstützung realisiert worden wäre, dann trägt Ihre Investition nicht zur zusätzlichen Reduzierung von CO₂ in der Welt bei. Das Projekt hätte auch ohne Ihre Mittel stattgefunden.
2. Permanenz1
Es muss sichergestellt werden, dass die Emissionseinsparungen des Projektes langfristig sind und nicht auf absehbare Zeit wieder freigesetzt werden.
Beispiel
Wenn Sie die Aufforstung eines Waldes finanziert haben und dieser nach zehn Jahren verbrennt oder abgeholzt wird, dann wird das gesamte gespeicherte CO₂, dass der Atmosphäre entzogen wurde, wieder freigesetzt. Der Effekt der Kompensation ist damit nicht mehr vorhanden.
2.1 Vulnerabilität1
Um die permanente Emissionseinsparung sicherzustellen, müssen Projekte zudem garantieren, dass die versprochenen CO₂-Emissionseinsparungen auch dann aufrechterhalten werden, wenn die Einnahmen durch den Verkauf von Zertifikaten auslaufen. Zudem muss garantiert sein, dass bereits verkaufte Emissionsminderungen aufrechterhalten bleiben, falls eine Finanzierung aus Zertifikaten wegfällt. Dieses Risiko können Sie reduzieren, indem Sie sogenannte Ex-Post Zertifikate kaufen. Diese werden erst nach Projektrealisierung für bereits eingespartes CO₂ verkauft. Ex-Ante-Zertifikate werden hingegen vor Projektstart verkauft und beziehen sich auf CO₂, welches erst in Zukunft eingespart werden soll. Wenn etwas mit dem Projekt schiefgeht, besteht die Gefahr, dass Sie für CO₂-Einsparungen zahlen, welches am Ende gar nicht eingespart wird. Daher empfehlen wir ausdrücklich Ex-Post Zertifikate.
3. Keine Doppelzählung1
Unterstützen Sie Kompensationsprojekte im Ausland, so kann es passieren, dass sowohl Sie als auch der ausländische Staat sich die eingesparten Emissionen anrechnen. In diesem Fall werden eingesparte Emissionen fälschlicherweise doppelt gezählt. Um dies zu vermeiden, sollten Sie lediglich folgende Projekte (bzw. Zertifikate) unterstützen:
- NDC-kreditierte Zertifikate, die unter den Regeln des sogenannten Corresponding Adjustments (einer Kontrollbehörde der Vereinten Nationen) reguliert werden.
- Mit dem „Gold-Standard“ zertifizierte Projekte, bei denen zusätzlich ein Corresponding Adjustment zur Sicherstellung der Regulierung unter der VN-Kontrollbehörde vorliegt oder der Anbieter ein „Letter of Assurance and Authorisation“ mit dem Land, in dem das Projekt durchgeführt wird, vorlegen kann.
- Bei Zertifikaten, die vor 2020 erstellt wurden, eignet sich auch die Kombination „Gold-Standard“ und CDM-zertifizierte CER-Zertifikate. Dies sind „Certified Emission Reductions“ (CERs), die im Rahmen des Clean Development Mechanism (CDM) des Kyoto-Protokolls vor 2020 ausgegeben wurden und teilweise noch auf dem Markt erhältlich sind.
Neben diesen drei unerlässlichen Kriterien zeichnen sich gute Kompensationsprojekte zudem durch Folgendes aus:
Nachhaltigkeit, Soziales und Transformation1
Durchdachte Projekte sparen nicht nur CO₂ ein, sondern berücksichtigen weitere Kriterien der Nachhaltigkeit. Beispielsweise indem diese die lokale Biodiversität fördern oder einen Mehrwert für die Menschen vor Ort schaffen.
Folgende Qualitätssiegel zertifizieren die weitere Nachhaltigkeit von Projekten:
- Gold Standard for the Global Goals
- Climate Community & Biodiversity Standards (CCBS)
- Sustainable Development Verified Impact Standard
- Social Carbon
Goldstandard for the Global Goals (GS4GG)
Der Gold Standard for the Global Goals („GS4GG“) zertifiziert neben CO₂-Reduktionen, die positiven (Zusatz-) Effekte eines Klimaschutzprojektes auf die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs).
Climate, Community & Biodiversity Standard (CCBS)
Der Climate, Community & Biodiversity Standard (CCBS) konzentriert sich auf Landmanagementprojekte und stellt sicher, dass Klimaschutzprojekte sowohl ökologische als auch soziale Vorteile bieten.
Social Carbon Standard
Der Social Carbon Standard konzentriert sich auf naturbasierte Projekte und bewertet, ob Klimaschutzprojekte neben Kohlenstoffreduktionen auch soziale, ökologische und wirtschaftliche Vorteile für lokale Gemeinschaften bieten.
Plan Vivo Standard
Der Plan Vivo Standard konzentriert sich v.a. auf Aufforstungsprojekte und stellt sicher, dass diese neben CO₂-Reduktionen auch soziale und ökologische Vorteile für ländliche Gemeinschaften bieten.
SD VISta Standard
Der SD VISta Standard zertifiziert die sozialen und ökologischen Vorteile von Projekten und stellt sicher, dass diese zur Erreichung der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) der Vereinten Nationen beitragen.
Transparente Berechnungsgrundlage
Der Projektanbieter muss die Berechnung des eingesparten CO₂ schlüssig und transparent vorlegen können. Insbesondere muss das sogenannte „Leaking“ in der Berechnung berücksichtigt werden. Dies bedeutet, dass er Emissionen berücksichtigen muss, welche sich durch das umgesetzte Kompensationsprojekt an anderer Stelle erhöhen können.
Beispiel
Aufforstungsprojekte können die Weideflächen von lokalen Bauern reduzieren, wodurch an anderer Stelle Wälder gerodet werden.
Damit Sie nun bei der Auswahl Ihres Kompensationsprojektes die oben genannten Kriterien überprüfen können, empfehlen wir, auf Zertifizierungen zu achten und die Einhaltung der Kriterien nochmals direkt beim Anbieter zu erfragen:
1. Zertifizierungen
Das Projekt muss auf jeden Fall mit einem der folgenden internationalen Qualitätsstandard-Siegeln zertifiziert sein. Da die einzelnen Siegel für sich genommen jedoch Mängel aufweisen, empfehlen wir mindestens folgende Kombinationen an Zertifizierungen18,19:
- Goldstandard Zertifizierung in Kombination mit Überprüfung der Doppelzählungsproblematik (Nachfrage beim Anbieter: Fordern des Vorhandenseins eines Corresponding Adjustments [oder letter of assurance and authorisation])
- VCS-Siegel in Kombination mit SCC- oder CCB Siegel und in Kombination mit Überprüfung der Doppelzählungsproblematik (Vorhandensein eines Corresponding Adjustments [oder letter of assurance and authorisation])
- Zusätzlich möglich bei Projekten vor 2020: CDM Zertifizierung in Kombination mit Goldstandard Zertifizierung
2. Prüfen der Gütekriterien beim Anbieter
Keines der vorhandenen Siegel kann die vollständige Erfüllung der Kriterien eines guten Kompensationsprojektes gewährleisten. Deshalb sollten Sie die Einhaltung dieser bei den Anbietern selbst erfragen. Dazu können Sie gerne unsere E-Mail-Vorlage verwenden.
Hürden
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Hilfreiches
Unsere Empfehlung:
Qualitätscheck der CCQI
Die Bewertung der Qualitätssiegel kann sehr zeitaufwändig und mühsam sein. Wenn Sie die einzelnen Siegel-Kombinationen und Projekte nicht selbst bewerten möchten, empfehlen wir den CCQI-Qualitätscheck.18
Dies ist ein frei zugängliches Online-Tool, bei welchem Sie die Daten Ihres ausgewählten Klimaschutzprogrammes eingeben und eine Bewertung auf einer 5-Punkte-Skala erhalten.
- Das Tool der CCQI bewertet Programme anhand von sieben Kriterien wie Emissionsreduktionen, Doppelzählung, und Umwelt- sowie Sozialauswirkungen. Derzeit sind Projekte wie Naturwaldschutz, effiziente Kochöfen und Deponiegas nutzbar.
- Wichtig: Vertrauen Sie nicht blind auf den Score, da auch dieses Bewertungstool nicht perfekt ist. Es eignet sich jedoch gut, um eine Einschätzung zu erhalten und v. a. um Projekte zu vergleichen.
- Hier kommen Sie zu dem Bewertungstool
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3.Umsetzung
Ziel
Auswahl eines Anbieters und Kauf von CO₂-Zertifikaten zur Kompensation Ihrer Emissionen.
Vorgehen
Den eigentlichen Prozess der Kompensation führen Sie dadurch aus, dass Sie von einem Kompensationsanbieter CO₂-Zertifikate zur Kompensation Ihrer Emissionen in gewünschter Höhe kaufen. Ein Zertifikat steht dabei für die Einsparung einer Tonne CO₂. Dazu müssen Sie sich nun für einen passenden Anbieter entscheiden. Überprüfen Sie die möglichen Anbieter auf die in Schritt 2 dargelegten Gütekriterien guter Kompensationsprojekte – gerne auch mit unserer Mail-Vorlage. Die untenstehende Übersicht möglicher Kompensationsanbieter kann Ihnen hierbei als Hilfestellung dienen. Zudem haben wir Ihnen die wichtigsten Vor- und Nachteile verschiedener Kompensationsprojekte zusammengefasst.
Wichtig ist es dabei, stets auch zu überprüfen, ob Sie bei den jeweiligen Anbietern Zertifikate von einem konkreten Projekt kaufen können, oder Ihr Geld automatisch in alle Projekte des Anbieters fließt. Bei letzterem Fall müssen Sie unbedingt alle Projekte auf die benötigten Gütekriterien überprüfen. Vermeiden Sie Anbieter, bei denen ein Teil des Geldes in weniger hochwertige Projekte ohne Zertifizierung fließt.
TABELLE
Vor- und Nachteile verschiedener Kompensationsprojekte
- Erneuerbare Energien
- Beschreibung: Förderung von Energie aus erneuerbaren Quellen, Bau und Verteilung von Energieanlagen.
- Vorteile:
- Beitrag zur Energiewende, Reduktion fossiler Energieträger.
- Förderung der lokalen Wirtschaft und Schaffung von Arbeitsplätzen.
- Nachteile:
- Schwierigkeit der Bestimmung der Zusätzlichkeit.
- Gefahr der Doppelzählung bei indirekter Emissionsreduktion.
- Energieeffizienz
- Beschreibung: Einführung von Technologien zur Reduzierung des Energieverbrauchs.
- Vorteile:
- Verbesserung der Lebensbedingungen und Luftqualität.
- Finanzielle Einsparungen durch geringeren Energieverbrauch.
- Nachteile:
- Projekte könnten Nutzung fossiler Brennstoffe aufrechterhalten.
- Oft unklare Zusätzlichkeit und indirekte Emissionsreduktion.
- Forstwirtschaft
- Beschreibung: Projekte zur Emissionsvermeidung und Kohlenstoffspeicherung durch Aufforstung und Waldschutz.
- Vorteile:
- Erhalt der Biodiversität und kulturelle Bedeutung von Wäldern.
- Nachteile:
- Unklare Permanenz durch Risiken von Naturkatastrophen, langsame Kohlenstoffspeicherung.
- Hohe Kosten für (oft ineffektive) Schutzmaßnahmen und Gefahr von Nutzungskonflikten („Leakage“).
- Landwirtschaft
- Beschreibung: Verbesserung des Bodenmanagements zur Erhöhung des Humusgehalts.
- Vorteile:
- Anpassungsfähigkeit der Böden an Klimaveränderungen.
- Nachteile:
- Langsame Prozesse zur Humusbildung, Leakage-Probleme.
- Humus kann bei exzessiver Nutzung wieder abgebaut und CO₂ damit wieder frei werden
- Moore
- Beschreibung: Wiedervernässung von Mooren zur Kohlenstoffsenkung.
- Vorteile:
- Lebensraum für bedrohte Arten, hohe Kohlenstoffspeicherung.
- Nachteile:
- Hohe Kosten, verzögerter Einsparungseffekt.
- Abfall und Deponiegas
- Beschreibung: Projekte zur Methanvermeidung und -nutzung.
- Vorteile:
- Hohe Zusätzlichkeit, oft keine Alternativen zur Finanzierung.
- Nachteile:
- Wenig zusätzliche ökologische und soziale Vorteile.
- Industriegase
- Beschreibung: Prozessoptimierungen zur Reduktion von Stickstofffreisetzung.
- Vorteile:
- Kosteneffiziente Kompensation großer Emissionsmengen.
- Nachteile:
- Geringe zusätzliche ökologische und soziale Vorteile.
8. Carbon Capture
- Beschreibung: CO₂ wird mittels Technologien aus der Atmosphäre abgesaugt und gespeichert oder verwendet.
- Vorteile:
- „optimale Kompensationsprojekte“: Kriterien von Zusätzlichkeit und Permanenz oft gegeben.
- Nachteile
- Hohe Kosten, hoher Energieverbrauch
Hürden
Seien Sie Kritisch mit Aufforstungsprojekten7,8
1. Aufforstungsprojekte müssen möglichst nahe am Äquator realisiert werden!9
Das Pflanzen von Bäumen wirkt sich in zweierlei Arten auf das Klima aus. Zum einen speichern diese beim Wachstum CO₂ aus der Atmosphäre, was gut für das Klima ist. Auf der anderen Seite sind Wälder dunkler als die davor bestehenden Flächen. Wie bei einem hellen und dunklen T-Shirt wandeln dunklere Oberflächen jedoch mehr Sonnenstrahlen in Wärmestrahlung um, wodurch sich das Klima erwärmt. Damit der kühlende Effekt überwiegt, ist es daher entscheidend, dass die Bäume möglichst viel CO₂ aufnehmen. Dazu müssen Sie fast ganzjährig wachsen, was insbesondere in Nähe des Äquators der Fall ist.9,10
2. Betrachten Sie die Permanenz sehr genau!
Wälder speichern CO₂. Wird das Holz jedoch wieder verbrannt, gelangt das gespeicherte CO₂ zurück in die Erdatmosphäre und Ihre Emissionen sind nicht mehr kompensiert.11 Daher sehen Zertifizierungen für Wälder oft vor, diese gegen Naturkatastrophen oder Abholzung zu schützen. Diese Schutzmaßnahmen sind jedoch oft weniger effektiv als angenommen, weshalb häufig trotz Qualitätsstandards mehr CO₂-Vermeidung angenommen wird, als tatsächlich stattfindet.7,8 Zudem ist der langfristige Schutz von Wäldern über 30 Jahre hinweg sehr schwierig sicherzustellen.
Betrachten Sie insbesondere auch „Carbon Capture and Storage (CCS)“ Projekte [Illustration und Info-Box daneben]
CO₂ lässt sich technisch aus der Atmosphäre „herausfiltern“ und beispielsweise in tiefen Gesteinsschichten speichern.13 Dies ist zwar vergleichsweise teuer, jedoch können die Gütekriterien guter Kompensationsprojekte dadurch deutlich zuverlässiger eingehalten und sichergestellt werden als bei anderen Projekten.
Projektstandort
Die Wahl des richtigen Standorts für Ihre Kompensationsprojekte ist immer eine Abwägung. Auf der einen Seite ist es schwieriger, Projekte außerhalb der EU zu überwachen und die Einhaltung der Qualitätsstandards zu garantieren. Auf der anderen Seite bieten diese oft eine höhere Effizienz, da Emissionsminderungen oft günstiger sind als innerhalb der EU. Somit können Sie mit der gleichen Summe Geld außerhalb der EU oft mehr Treibhausgase kompensieren.
Auswahlprozess
Der Markt an Kompensationsprojekten und Regularien/ Zertifikaten befindet sich in einem stetigen Wandel. Deshalb empfehlen wir Ihnen dringend, sich vor jeder Kompensation aufs Neue über aktuelle Projekte zu informieren.
Meinung der Redaktion
Bei den meisten Kompensationsprojekten gibt es kritische Punkte.12,16,17 Was in der Theorie vernünftig klingt, stellt sich in der Praxis oft als sehr schwierig heraus – beispielsweise der Schutz von Wäldern über sehr lange Zeiträume.7,8 Die beste Möglichkeit, CO₂-Kompensation wirklich effektiv umzusetzen, besteht in der Förderung von „Carbon Capture and Storage Technologien (CCS)“. Dazu wird CO₂ aus der Atmosphäre „gefiltert“ und sicher z. B. in Gesteinsschichten gespeichert.13 Deren Einsatz ist zwar sehr teuer, jedoch zeigt er die wahren Kosten der CO₂-Kompensation bei Einhaltung aller erforderlichen Gütekriterien. Im Vergleich dazu werden Sie schnell feststellen, dass die meisten Maßnahmen zur Reduktion Ihrer Emissionen deutlich günstiger sind.
Hilfreiches
Sie benötigen Hilfe bei der Auswahl Ihres Kompensationsprojektes? Gerne können wir Ihnen dabei behilflich sein. Kontaktieren Sie uns.
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4. Kommunikation & Evaluation
Ziel
Kommunizieren Sie Ihr Engagement transparent und im Hinblick auf die Herausforderungen von Kompensationsprojekten selbstkritisch. Nur so können Sie „Greenwashing“-Vorwürfe vermeiden.
Vorgehen
Aufgrund der zahlreichen Herausforderungen von Kompensationsprojekten müssen Sie über Ihr Engagement sehr transparent, offen und selbstkritisch berichten. Ihr oberstes Ziel ist es, hervorzuheben, dass Sie den Grundsatz „erst reduzieren, dann kompensieren“ verstanden haben.1 Kommunizieren Sie also immer, mit welchen Maßnahmen Sie die Vermeidung bzw. Reduktion Ihrer Emissionen vorantreiben. Machen Sie klar, dass die Klimakompensation lediglich Ihre Strategie für aktuell noch unvermeidbare Emissionen ist.
Mit Bezug auf Ihr konkretes Projekt zur Kompensation sollten Sie folgende Punkte kommunizieren:
- Welche und wie viele Emissionen haben Sie kompensiert. Warum fallen diese Emissionen noch in Ihrem Unternehmen an und warum können diese aktuell noch nicht reduziert oder vermieden werden? Was ist Ihre Strategie, um diese in Zukunft zu vermeiden?
- In welches Kompensationsprojekt haben Sie investiert? Wie wird das Projekt vor Ort umgesetzt und wie werden dadurch Emissionen eingespart?
- Auf welche Qualitätsstandards haben Sie bei der Auswahl des Projektes geachtet; wie wird sichergestellt, dass diese auch eingehalten werden?
Neben diesen Punkten guter öffentlicher Kommunikation sollten Sie zudem selbst ein Auge auf Ihr Kompensationsprojekt haben, um bei auftretenden Schwierigkeiten reagieren zu können. Erfragen Sie dazu einmal im Jahr bei Ihrem Kompensationsanbieter den Status des Projektes und fordern Sie ein Update an. Nur so können Sie unangenehme Überraschungen vermeiden.
Hürden
ACHTUNG: Klimaneutralität Werbe-Verbot [Christian]
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Quellen
Zur Erstellung dieser Anleitung haben wir mit folgenden Partnern aus der Wissenschaft und Praxis zusammengearbeitet:

Vorname Nachname
Jobtitel
Unternehmen
Expertise

Vorname Nachname
Jobtitel
Unternehmen
Expertise
Quellenverzeichnis
- Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Kompensation von Treibhausgasemissionen durch Unternehmen: Geeignete Nutzung und Durchführung. Geeignete Nutzung und praktische Durchführung. Broschüre. Stuttgart: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft; September 2022. 36 p. Available from: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/presse-service/publikation/did/kompensation-von-treibhausgasemissionen-durch-unternehmen-geeignete-nutzung-und-durchfuehrung
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- Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima. Infosheet: Qualitätsstandards von Ausgleichsprojekten. August 2022. Available from: https://allianz-entwicklung-klima.de/wp-content/uploads/2022/08/2208_Qualitaetsstandards-1.pdf
- Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima. Infoblatt zum Standardkatalog der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima. 2021. Available from: https://allianz-entwicklung-klima.de/wp-content/uploads/2021/03/Infoblatt-zum-Standardkatalog-der-Allianz-fuer-Entwicklung-und-Klima-3.pdf

Unternehmensname
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Literatur
1) Hier steht eine Quellenangabe.
2) Hier steht eine Quellenangabe.
3) Hier steht eine Quellenangabe.
4) Hier steht eine Quellenangabe.